Samstag

Es geht aufwärts


Nun muss ich noch mal was zu dieser Salbe mit Vitamin B12 schreiben: Dieser Inhaltsstoff scheint wirklich zu helfen. Klar, es ist nicht das Gleiche wie Kortison, es dauert schon eine Weile, bis man etwas merkt. Aber es kühlt sehr, sehr angenehm und nach und nach werden die Flechten weniger. Wenn es ganz schlimm wird, greife ich noch zu meiner verschreibungspflichtigen Creme mit Kortison. Aber in der Zeit dazwischen schmiere ich jetzt RegeneratioB12. Außerdem nehme ich alle paar Wochen ein Bad in Meersalz (auch aus der Apotheke), das entspannt zusätzlich.

Sonntag

Aus dem Date wird mehr!


Schon wieder Neuigkeiten: Mein Date entwickelt sich zu einer kleinen Romanze, scheint mir. Ich traue mich kaum, es offen zu sagen, aber hier kann ich es ja loswerden: Ich bin verknallt. Ich hoffe es geht alles gut. Bin gerade echt sehr glücklich, damit hätte ich nicht gerechnet, ICH, der Außenseiter!!

Montag

Probieren schadet nichts...


News! Als ich vor ein paar Wochen mein Rezept einlösen wollte, hat mir meine Apothekerin Regeneratio B12 empfohlen. Die Salbe ist nicht neu, hieß früher Mavena. Da ich von beiden noch nichts gehört hatte, dachte ich „schaden kann es ja nicht“ und habe sie ausprobiert. Die Creme ist ziemlich rosa und erst mal gewöhnungsbedürftig beim Auftragen. Auf der Homepage http://www.regeneratiob12.de/faq.html steht, dass das vom Vitamin B12 kommt; das ist der Wirkstoff des Produkts. Außerdem ist sie nicht ganz billig. Trotzdem schmiere ich seit dem fleißig jeden Tag auf die betreffenden Stellen, vor allem auf die Ohren. Ich habe schon mehrere Produkte ausprobiert, die eher als Basispflege taugen und muss sagen, dass ich mit dieser Salbe bisher gut zurechtkomme. Sie kühlt sofort die betroffenen Stellen, das Jucken ist nicht mehr so schlimm. Bin gespannt wie es sich entwickelt.

Samstag

Date!


Ich habe ein Date. Kein Scherz, ich habe wirklich ein Date. Eine Kommilitonin aus meinem Bilanzen-Kurs und ich sind verabredet. Für einen Eremiten wie mich ist das natürlich ein Ereignis. Was ziehe ich an? Worüber spreche ich mit ihr? Und natürlich: Hoffentlich fängt das Jucken nicht an. Bisher habe ich sie anscheinend nicht abgeschreckt, im Moment laufe ich panisch zu jedem Spiegel und schaue ob man Schuppen sieht. Im Moment habe ich besonders schlimme Ekzeme an und in den Ohren. Vielleicht besorge ich mir Meersalz und stecke meinen Kopf rein. Mal sehen.

Sonntag

Auch die Lösung bringt keine Lösung


Ich habe schon viel probiert: Für die Kopfhaut habe ich zunächst Erfahrungen mit  Lösungen gemacht, meist mit Kortison, letztes Mal hat mir mein Arzt einen Schaum empfohlen (Clarelux, mit dem Wirkstoff Clobetasol, hier kann man mehr lesen), der eine Zeit lang sehr gut funktioniert hat. Shampoos bringen bei mir gar nichts. Für die Arme und Beine nutze ich Salben oder Cremes mit Harnstoff (Psoradexan). Dass Schuppenflechte nicht „geheilt“ werden kann, ist klar, aber ich möchte die Suche nach einer längerfristigen Lösung einfach nicht aufgeben. Bisher habe ich nichts ausprobiert, was längerfristig geholfen hat, außer starke Mittel mit Kortison.

Freitag

Uni und Arbeit – Kundentermine mit Schuppenflechte?


Das Gute an der Uni ist, dass man an Tagen, an denen es besonders schlimm ist, auch mal zu Hause bleiben kann. Aber in Stress-Situationen, zum Beispiel vor Prüfungen, wird es unerträglich. Es schuppt, es juckt, die Haut ist wund, es gibt offene Stellen und manchmal blutet es. Dann will ich gar nicht rausgehen, muss aber natürlich zur Prüfung. Habt ihr schon mal versucht, euch vier Stunden zu konzentrieren wenn ihr einen Schub habt? Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, sind da auch noch die Blicke meiner Kommilitonen. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich habe das Gefühl, dass die Leute mich meiden, keiner setzt sich neben mich. Ich fühle mich wie ein Aussätziger.
Ich stelle mir vor, wie schlimm es im Beruf erst wird. Ich will einen guten Job in einem Unternehmen, vielleicht im Marketing. Doch wie passt Schuppenflechte zu Meetings und Kundenakquise? Vielleicht studiere ich schon so lange, weil ich noch mehr Angst habe, was danach passiert. Auf der einen Seite möchte ich gern aufstehen und sagen „Leute, Schuppenflechte ist eine Qual, ich habe mir das nicht ausgesucht.“, auf der anderen Seite habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es irgendwo ein Mittel gibt, das hilft.

Samstag

Psoriasis vulgaris – die Leiden des jungen C.


Seit ich denken kann, leide ich unter Schuppenflechte. Ich bin damit aufgewachsen, mich in meiner Haut unwohl zu fühlen. Ich habe mich immer geniert, klar, Schuppenflechte ist nicht nur unangenehm, sondern auch sichtbar. Die meisten interessiert nicht, dass das nichts mit Ungepflegtheit zu tun hat, sondern dass es eine Krankheit ist. Doch wie bringt man das seinen Klassenkameraden oder den Mädchen in der Schule bei? Mit schuppiger Kopfhaut und Ekzemen an den Armen geht man nicht ins Freibad. Man versteckt sich. Ich bin eh ein schüchterner Typ, war immer eher der Außenseiter. Die Krankheit hat es noch schlimmer gemacht. Selbst heute, im Studium, schränkt mich die Schuppenflechte ein. 
Ich schreibe diesen Blog, weil ich mich mit der Krankheit auseinandersetzen will und weil ich glaube, dass es auch anderen so geht wie mir. Ich hoffe immer noch, irgendwann eine Lösung zu finden, irgendein Medikament, eine Salbe, ein Wundermittel, das hilft. Ich werde Neues ausprobieren und hier darüber berichten.